11.3.2025 – 2024 mussten nach Unfällen bei Reinigungsarbeiten im Haushalt 26.700 Personen im Spital behandelt werden, davon zirka 4.000 beim Frühjahrsputz, meldet das KFV. In etwa jedem zweiten Fall waren Ablenkung, Hektik und Unachtsamkeit die Unfallursache. Häufigste Unfallarten waren Stürze und Kollisionen, häufigste Verletzungsarten Knochenbrüche und offene Wunden.
Der Frühling naht und damit für viele auch wieder der „Frühjahrsputz“. Immerhin gaben in einer Umfrage, die die Düring AG, vor rund drei Jahren in Auftrag gegeben hatte, drei Viertel (74 Prozent) der Österreicher an, einen solchen durchzuführen.
Aus jahreszeitlich gegebenem Anlass machte das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) am Montag darauf aufmerksam, dass neben dem positiven Effekt von Putz- und Räumarbeiten auch negative Effekte auftreten können – und nicht einmal so selten.
Insgesamt mussten 2024 österreichweit rund 26.700 Personen aufgrund von Unfällen ins Spital, die sich bei Reinigungsarbeiten im Haushalt ereignet hatten.
80 Prozent konnten ambulant, das restliche Fünftel musste stationär behandelt werden. Dies gehe aus Befragungen von Unfallopfern und Hochrechnungen des KFV hervor.
Es handle sich hierbei um den zweithöchsten Wert der vergangenen neun Jahre, berichtet das Kuratorium. Nur 2023 habe es noch mehr Verletzte (27.100) gegeben. Im Schnitt der vergangenen fünf Jahre (2020 bis 2024) waren es 25.100.
Beim Frühjahrsputz selbst wurden 2024 nach Angaben des KFV rund 4.000 Personen verletzt, womit dieser also Ursache für etwa 15 Prozent aller Unfälle bei Reinigungsarbeiten im Haushalt ist.
„Wie unsere Auswertungen zeigen, waren in den vergangenen fünf Jahren in 46 Prozent der Fälle Ablenkung, Hektik und Unachtsamkeit die Unfallursache bei Reinigungsarbeiten im Haushalt“, sagt Johanna Trauner-Karner, Leiterin des Fachbereichs Sport- und Freizeitsicherheit im KFV.
Die am häufigsten auftretende Unfallart waren im Fünfjahresdurchschnitt Stürze (64 Prozent), mit einigem Abstand folgten Zusammenstöße mit Objekten (16 Prozent) sowie Kratzen, Schneiden, Stechen und Bisse (12 Prozent).
Unter den Verletzungsarten dominieren im Zeitraum 2020 bis 2024 Knochenbrüche (52 Prozent). In 17 Prozent der Fälle ging es um offene Wunden (17 Prozent), in jedem zehnten Fall um Sehnen- und Muskelverletzungen und in ebenfalls jedem zehnten Fall um Prellungen.
Für den KFV folgt daraus: Es ist wichtig, sich ausreichend Zeit zu nehmen, sich gut vorzubereiten und Hindernisse bereits vor den eigentlichen Reinigungsarbeiten aus dem Arbeitsbereich zu entfernen. Zu „Hindernissen“ zählen auch Haustiere, die zwischen den Beinen herumlaufen oder Putzeimer und Besen umstoßen könnten.
Im Übrigen empfiehlt das Kuratorium: Rutschgefahr und Stolperfallen vermeiden, bei Arbeiten „in der Höhe“ stabile Leitern mit rutschfesten Füßen benutzen, Ablenkungen minimieren, geeigneten Schutz wie Handschuhe und Schutzbrillen verwenden und Pausen einlegen, weil Übermüdung das Unfallrisiko erhöht.
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