19.11.2024 – 2023 waren in Österreich laut KFV 36 Todesopfer zu beklagen. Dieser bisherige Höchststand sei heuer bereits neuerlich überschritten worden. Betroffene gibt es in allen Altersgruppen. Verstärkte Sicherheitsmaßnahmen und präventive Schulungen seien nötig, folgert das KFV.
Österreichweit sind in diesem Jahr bereits mindestens 38 Menschen bei Waldarbeiten tödlich verunglückt, und es sei zu befürchten, dass bis Jahresende noch mehr verunglücken. Dies hat das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) letzte Woche festgestellt.
Die Anzahl übersteige damit bereits jetzt „die bisherige Rekordzahl von 36 Todesopfern“ des gesamten Vorjahres. 2019 starben 27 Menschen bei Forstarbeiten, 2020 waren es 34 Tote, 2021 35 und 2022 34. Das Kuratorium stützt sich hier auf Medienbeobachtungen und geht von Mindestzahlen aus.
Betroffen seien Menschen aller Altersgruppen, dies zeige eine Analyse der Altersverteilung durch den Fachbereich Sport- und Freizeitsicherheit im KFV.
„Das Alter der Betroffenen bewegt sich zwischen 18 und 82 Jahren“, teilt das KFV mit. Auffällig sei zugleich der hohe Anteil der über 60-Jährigen, durch die das Durchschnittsalter der Verunglückten relativ hohe 57 Jahre betrage.
Ältere Menschen hätten zwar oft viel Erfahrung bei der Waldarbeit, unterschätzten aber die körperlichen Belastungen, heißt es aus dem KFV. Manchmal seien sie auch allein unterwegs, was bei einem Notfall zu Verzögerungen bei der Ersten Hilfe bzw. Alarmierung der Rettung führe.
„Tödliche Unfälle ereignen sich typischerweise in Situationen, in denen Bäume beim Fällen oder bei Aufräumarbeiten unerwartet kippen oder sich verkeilen“, sagt Fachbereichsleiterin Johanna Trauner-Karner.
Häufig, erläutert das KFV, geraten Personen bei Arbeiten in steilem Gelände ins Rutschen oder werden von umfallenden Bäumen und abgebrochenen Ästen getroffen.
Auch Arbeiten mit schweren Maschinen wie etwa Traktoren seien mit Risiken verbunden, etwa, wenn Fahrzeuge in unwegsamem Gelände ins Kippen geraten oder durch Spannungen beim Einsatz von Seilwinden unkontrolliert bewegt werden.
Die Zunahme tödlicher Unfälle verdeutliche, dass verstärkte Sicherheitsmaßnahmen und präventive Schulungen notwendig seien.
„Forstarbeiter, aber insbesondere auch Privatpersonen müssen besser über die Risiken aufgeklärt werden, und es sollte auf das Tragen geeigneter Schutzausrüstung geachtet werden“, so Trauner-Karner.
Das KFV hat gemeinsam mit der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) und in Kooperation mit der Plattform Forst Holz Papier (FHP) sowie mit dem Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) eine Broschüre für das sichere Arbeiten beim Fällen von Bäumen herausgegeben.
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