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Hochwasserkatastrophe: VVO erwartet „Rekordschadensumme“

23.9.2024 – Der Versicherungsverband geht aktuell von 600 bis 700 Millionen Euro Schaden nach den Unwettern vor rund einer Woche aus. Der VVO bekräftigte seine Forderung nach einer breiten öffentlich-privaten Lösung. Die Prämie dafür wäre für alle leistbar, so Verbandschef Rémi Vrignaud. Der Allianz-Konzern kündigte unterdessen eine Spende in Höhe von 1,5 Millionen Euro an.

Hochwasser (Symbolbild; Quelle: Kladu/Pixelio.de)
Symbolbild (Bild: Kladu/Pixelio.de)

Für das Jahr 2023 hatte der Versicherungsverband (VVO) den Aufwand aufgrund von Naturkatastrophenschäden mit gut einer Milliarde Euro beziffert. Bereits in den drei Vorjahren sei er durchschnittlich bei 1,2 Milliarden Euro gelegen (VersicherungsJournal 19.1.2024, 10.6.2024).

Am Freitag hat der VVO eine Einschätzung zum Ausmaß der Schäden aufgrund der Unwetter von vor einer Woche abgegeben. Und das Volumen allein dieses Ereignisses macht die Hälfte oder mehr des durchschnittlichen Jahresaufwands aus: 600 bis 700 Millionen Euro – eine „Rekordschadensumme“, wie der VVO mitteilt.

„Die Versicherer arbeiten intensiv daran, das Schadenausmaß rasch zu beurteilen und im Kundeninteresse die Schäden unbürokratisch abzuwickeln“, wird VVO-Präsident Rémi Vrignaud in der Aussendung zitiert.

Versicherungswirtschaft bekräftigt langjährige Forderung

Die Versicherungswirtschaft weise bereits seit Jahren auf die „Dringlichkeit einer Versicherungslösung für Naturgefahren“ hin, unterstreicht der VVO. Die Schadenvermeidung beginne dabei mit Prävention und Risikobewusstsein.

Um der Bevölkerung eine Vollwertdeckung gegen Naturgefahren anbieten zu können, bedürfe es „dringend politischer Schritte, um die rechtlichen Rahmenbedingungen zu schaffen“.

Der VVO bekräftigte deshalb seinen Vorschlag, „die Naturkatastrophenrisiken untrennbar mit der Feuerversicherung zu koppeln“ (VersicherungsJournal 10.6.2024).

Eine solche Lösung schaffe einen Rechtsanspruch auf Ersatzleistung, sagt Vrignaud. „Durch die Erweiterung der Solidargemeinschaft wäre es der Versicherungswirtschaft möglich, die nötigen höheren Deckungen anzubieten, bei gleichzeitig sozial verträglichen Prämien.“

Prämie: „Definitiv ein leistbarer Betrag“

Vrignaud bekräftigte die Forderung nach einer entsprechenden Änderung des Versicherungsvertragsgesetzes, die man schon seit vielen Jahren erhebe, auch in der ORF-Sendung „Im Zentrum“ am Sonntag vor einer Woche (auf ORF On bis 15. Oktober abrufbar).

Auf die voraussichtliche Prämienhöhe einer an die Feuerversicherung gekoppelten Naturkatastrophenversicherung angesprochen, sagt Vrignaud, diese werde von drei Faktoren abhängen.

Erster Faktor ist, auf welchem Niveau der stattliche Katastrophenfonds einsetzt, zweiter Faktor ist der Grad der Risikodifferenzierung, dritter Faktor die Leistbarkeit für alle. Je nachdem, wie man diese Parameter setze, werde die Prämie gestaltet sein. „Da reden wir“, so Virgnaud, „definitiv über einen leistbaren Betrag.“

Am Freitag hat auch das Ö1-Mittagsjournal dieses Thema aufgegriffen.

Allianz: 1,5 Millionen Euro Spende für betroffene Länder

Die Allianz SE kündigte unterdessen am Freitag eine Spende zur Unterstützung der Katastrophenhilfe nach den schweren Überschwemmungen in Mitteleuropa.

Man werde „bis zu 1,5 Millionen Euro für das Rote Kreuz sowie für andere potenzielle Rettungsorganisationen und technische Hilfsdienste in der Region bereitstellen“, teilte der Konzern in einer Aussendung mit.

„Als ersten Beitrag erhalten die am stärksten betroffenen Länder – Österreich, Polen und die Tschechische Republik – jeweils einen Betrag von 300.000 Euro.“ Die Allianz Central Europe wird auch die Spenden ihrer Mitarbeiter in der Region verdoppeln.

Schlagwörter zu diesem Artikel
Elementarschaden · Mitarbeiter · Unwetter · Versicherungsvertragsgesetz
 
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