Erste Schadenbilanz nach Unwettern

20.8.2024 – Die Wiener Städtische schätzt die bei ihr anfallenden versicherten Schäden in Folge der Unwetter und Überschwemmungen der letzten Tage auf rund fünf Millionen Euro. Die Hagelversicherung zog eine Zwischenbilanz über das bisherige Schadenjahr 2024: Bis Mitte August brachte es ein Schadenvolumen von 200 Millionen Euro, davon die Hälfte aufgrund von Dürre.

Die schweren Unwetter der vergangenen Tage haben in Österreich massive Schäden verursacht.

Vor allem Starkregen mit Überflutungen und lokalem Hagel sowie Sturmböen haben Verwüstungen enormen Ausmaßes hinterlassen, stellte die Wiener Städtische Versicherung AG am Montag fest.

Besonders Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg seien betroffen gewesen.

Städtische erwartet rund fünf Millionen Euro an versicherten Schäden

„Wir rechnen österreichweit mit Schäden in der Höhe von rund fünf Millionen Euro. In Wien und Niederösterreich ist das Ausmaß noch nicht genau bezifferbar“, sagt die stellvertretende Generaldirektorin Sonja Brandtmayer.

Die genannte Zahl enthält aber bereits die Schätzung auch für diese beiden Bundesländer.

Oft nur Basisabsicherung vorhanden

„Ein Problem ist, dass viele Haushalte für Hochwasserschäden nur die Basisabsicherung bei ihren Versicherungen gewählt haben, und damit sind die Leistungen limitiert“, fügt Brandtmayer in der Mitteilung hinzu.

In den Eigenheim- und Haushalt-Polizzen bewegen sich die Limits zwischen 5.000 und 10.000 Euro, so die Städtische; es sei aber möglich, die Versicherungssumme für Hochwasser zu erhöhen, macht der Versicherer aufmerksam.

Hagelversicherung zu 2024: bisher 200 Millionen Euro Schaden

Die Österreichische Hagelversicherung VVaG hatte in den letzten Wochen wiederholt Meldungen über Unwetterschäden zu veröffentlichen (VersicherungsJournal 21.5., 11.6., 1.7., 12.7., 16.7., 14.8.2024).

Am Freitag zog sie eine erste Schadenbilanz zum laufenden Jahr. Sie beziffert die Gesamtschäden in der Landwirtschaft mit 200 Millionen Euro.

Davon entfielen allein auf Dürre 100 Millionen Euro; Die frostbedingten Schäden beliefen sich auf 60 Millionen Euro, jene in Folge von Hagel, Sturm und Überschwemmung auf 40 Millionen Euro.

Seit Jahresbeginn Wetterextreme

Schäden durch Dürre und Hitze (Grafik: Österr. Hagelversicherung)
Schäden durch Dürre und Hitze
(Grafik: Österr. Hagelversicherung).
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2024 habe den wärmsten Februar und den wärmsten März der Messgeschichte gebracht, mit der Folge, dass sich der Vegetationsbeginn um drei bis vier Wochen vorverlagert hat.

Die darauffolgende sehr kalte zweite Aprilhälfte habe insbesondere im Obst- und Weinbau zu schweren Frostschäden geführt. Im Mai begann die Unwettersaison mit Hagel, Sturm und Starkregen.

Endgültige Dürrebilanz noch unklar und Hagelsaison dauert noch

Auf der anderen Seite litt die Landwirtschaft zuletzt unter ausbleibendem Niederschlag und Hitze.

Dies mache sich insbesondere bei Mais, Soja, Zuckerrüben oder auch beim Grünland bemerkbar.

„Besonders betroffen ist der Osten des Landes, wo sich bereits deutliche Dürreschäden abzeichnen“, berichtet Vorstandsvorsitzender Kurt Weinberger.

„Die Niederschläge und die Temperaturen der kommenden Tage und Wochen sind ausschlaggebend dafür, wie sich die Dürre-Situation im heurigen Jahr noch entwickelt“, so Weinberger. „Doch auch die Hagelsaison ist noch nicht überstanden, diese dauert noch bis Mitte September.“

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