WERBUNG

Coface gibt Österreich-Prognose ab

21.2.2025 – Österreich bleibt in der neuen Coface-Länderbewertung bei er Note A3, für die heimische Wirtschaft rechnet der Kreditversicherer heuer mit einem geringfügigen Plus von 0,2 Prozent. In der neuen Ländereinschätzung wurden vier Staaten höher und drei niedriger eingestuft als bisher.

Christiane von Berg (Bild: www.dennisweissmantel.de)
Christiane von Berg,
Head of Economic Research
Benelux und DACH
(Bild: www.dennisweissmantel.de)

Kreditversicherer Coface SA hat seine neuesten Länder- und Branchenbewertung veröffentlicht. Vier Staaten wurden höhergestuft.

„Zu den Upgrades gehört das Vereinigte Königreich. Dieses wird von A4 auf A3 hochgestuft und liegt damit auf einer Bewertungsnote mit Österreich und Deutschland“, sagt Christiane von Berg, Head of Economic Research Benelux & DACH bei Coface.

„Im Gegensatz zu den beiden Ländern wirken sich in UK die höheren Löhne und die langsam sinkenden Zinsen positiv auf das Konsum- und Investitionsverhalten der britischen Konsumenten und Unternehmen aus. Die Zahl der monatlichen Unternehmensinsolvenzen geht langsam wieder zurück.“

Die Skala ist achtstufig und ordnet Geschäftsausfallrisiken von der Bestnote A1 („sehr gering“) bis A4 und weiter über B, C und D bis zur schlechtesten Bewertung E („extrem“).

Verbesserung auch für Luxemburg, Oman und Guyana

Eine Stufe nach oben ging es auch für Luxemburg. Es hält nun nun zusammen mit Norwegen, Dänemark und der Schweiz die Note A1.

„Die Wirtschaft Luxemburgs ist hauptsächlich auf der Entwicklung der heimischen Banken aufgebaut. Nach den rapiden Zinsanstiegen der Zentralbanken sowie den daraus resultierenden Verwerfungen in den letzten Jahren hat sich die Situation der Banken in Europa mittlerweile wieder normalisiert“, erläutert Berg. „Schließlich wurden noch der Oman und Guyana jeweils von C auf B heraufgestuft.“

Die Herabstufungen betreffen Botswana (von A4 auf B), Bangladesch und die Malediven (beide von C auf D).

Kleines Konjunkturplus für Österreichs Wirtschaft erwartet

Was die österreichische Wirtschaft betrifft, so dürfte sie sich 2025 langsam erholen, wie Dagmar Koch, Country Managerin Coface Österreich, sagt. „Dennoch wird am Ende nur ein Plus von 0,2 Prozent zum Vorjahr erwartet.“

Dagmar Koch (Bild: Sabine Hauswirth)
Dagmar Koch, Country Managerin
von Coface in Österreich
(Bild: Sabine Hauswirth)

Die große Herausforderung sei die starke Abhängigkeit von Haupthandelspartner Deutschland. „29 Prozent aller österreichischen Exporte gehen nach Deutschland. Das entspricht 12,5 Prozent der Wirtschaftsleistung.“

Die Industrie in Deutschland sei bereits seit Ende 2018 in einer Rezession und werde wohl auch 2025 auf einem niedrigen Niveau verbleiben und sich höchstens stabilisieren.

Die weitere Entwicklung Deutschlands, so Koch, hänge davon ab, ob nach der Bundestagswahl „das Vertrauen der Konsumenten und Investoren zurückkommt und das Ergebnis zu höherer Wirtschaftsaktivität führt“.

Rahmenbedingungen für leichte Erholung der Binnennachfrage gegeben

„Die Rahmenbedingungen für eine zumindest leichte Erholung der Binnennachfrage sind gegeben“, meint Christiane von Berg zur Entwicklung in Österreich. „Nachdem die Nominallöhne im letzten Jahr 2024 um zirka 7,8 Prozent zum Vorjahr gestiegen sind, ist in diesem Jahr mit einem Anstieg von 3,5 Prozent zu rechnen.“

Unterstützend sollte auch die Zinsentwicklung wirken, so die Ökonomin weiter. „Hier erwarten wir von der EZB insgesamt vier Zinsschritte à 25 Basispunkte dieses Jahr. Der Einlagesatz würde somit auf 2 Prozent fallen, was als neutrales Niveau angesehen wird. Damit würde die Zentralbank weder die europäische Wirtschaft abbremsen noch beschleunigen.“

Tiefpunkt im Automotive-Sektor

Auf Branchenebene hat Coface in Österreich die Automotive-Branche von „hohes Risiko“ auf „sehr hohes Risiko“ herabgestuft. Damit stehe Österreich nicht allein, vielmehr gebe es auch in anderen Ländern Europas eine Abwertung, die ihren Ursprung bei den Automobilproduzenten habe.

So seien neben Deutschland und Tschechien auch die Zulieferindustrie in Polen und den Niederlanden betroffen, weshalb die Automotive-Branche in diesen Ländern ebenfalls schlechter bewertet werde.

„Die Stimmung im europäischen Automotive-Sektor war schon seit langer Zeit schlecht, doch nun scheint ein neuer Tiefpunkt erreicht“, heißt es von Coface.

Wachstumsprognose leicht nach oben revidiert

Trotz eines „zunehmend unsicheren Umfelds“ hat Coface die Prognose zum weltweiten Wachstum 2025 leicht nach oben revidiert. Der neuen Vorhersage zufolge dürfte die globale Wirtschaft heuer, wie schon 2024, gegenüber dem Vorjahr um 2,7 Prozent zulegen.

Die Aufwärtskorrektur sei „in erster Linie auf die unerwartete Widerstandsfähigkeit der US-Wirtschaft zurückzuführen, die die anhaltende Schwäche der Eurozone kompensiert“.

Schlagwörter zu diesem Artikel
Darlehen · Konjunktur
 
Ihr Wissen und Ihre Meinung sind gefragt

Ihre Leserbriefe können für andere Leser eine wesentliche Ergänzung zu unserer Berichterstattung sein. Bitte schreiben Sie Ihre Kommentare unter den Artikel in das dafür vorgesehene Eingabefeld.

Die Redaktion freut sich auch über Hintergrund- und Insiderinformationen, wenn sie nicht zur Veröffentlichung unter dem Namen des Informanten bestimmt ist. Wir sichern unseren Lesern absolute Vertraulichkeit zu! Schreiben Sie bitte an redaktion@versicherungsjournal.at.

Allgemeine Pressemitteilungen erbitten wir an meldungen@versicherungsjournal.at.

Täglich bestens informiert!

Der VersicherungsJournal Newsletter informiert Sie von montags - freitags über alle wichtigen Themen der Branche.

Ihre Vorteile

  • Alle Artikel stammen aus unserer unabhängigen Redaktion
  • Die neuesten Stellenangebote
  • Interessante Leserbriefe

Jetzt kostenlos anmelden!

VersicherungsJournal in Social Media

Besuchen Sie das VersicherungsJournal auch in den sozialen Medien:

  • Facebook – Ausgewähltes für den Vertrieb
  • Twitter – alle Nachrichten von VersicherungsJournal.at
  • Xing News – Ausgewähltes zu Karriere und Unternehmen
Diese Artikel könnten Sie noch interessieren
11.9.2024 – Die drei EU-Finanzaufsichtsbörden sehen „beträchtliche Unsicherheiten“. In einem gemeinsamen Papier formulieren sie eine Liste von Ratschlägen für Marktteilnehmer und nationale Aufseher. (Bild: M.E./Pixelio.de) mehr ...
 
17.4.2024 – Kreditversicherer Allianz Trade hat das Zahlungsverhalten von Unternehmen untersucht. Acredia warnt vor den Folgen drohender Rentabilitätseinbußen im Lauf des Jahres 2024. (Bild: Acredia/M. Draper) mehr ...