29.10.2024 – Von Klima bis KI und damit zusammenhängender Regulierung: Die Risikolage wird komplexer und daher ein flexibler und vorausschauender Umgang mit Risiken wichtiger, betont Aon aus Anlass der Veröffentlichung des neuen Marktreports 2024. Individuelle Risikoanalysen und die detaillierte Aufbereitung von Risikoinformationen seien „unabdingbar“.
Risiken werden immer komplexer, stellte Risikoberater Aon plc anlässlich der Veröffentlichung seines „Marktreports 2024“ für den österreichischen Versicherungsmarkt am Montag fest.
Klimarisiken, neue Gesetze zur Produkt- und Cybersicherheit, KI oder die grüne Transformation der Industrie (ESG) „mit neuen Vorgaben und weitreichenden Auswirkungen auf die gesamte Wertschöpfungskette“ gewönnen durch verschärfte regulatorische Anforderungen massiv an Bedeutung.
Angesichts dessen komme der Versicherungswirtschaft eine „immer wichtigere“ Rolle dabei zu, den Markt zu unterstützen, „flexibel auf die sich wandelnden Bedingungen und Herausforderungen zu reagieren“.
Die Lage ist zwiespältig: „Wir befinden uns in einer herausfordernden Zeit, in der die Versicherungs- und Rückversicherungsbranche einerseits Wachstumschancen wahrnimmt, andererseits aber auch mit erheblichen Unsicherheiten konfrontiert ist“, schreibt Klaus Raming, Mitglied der Geschäftsleitung, im Vorwort.
Der Markt sei 2024 „gut kapitalisiert und wachstumsorientiert, doch die Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen, sind vielfältig. Naturkatastrophen, geopolitische Spannungen und die soziale Inflation belasten den Markt“.
Trotzdem, so Raming weiter, konnten viele Versicherer „ihre Geschäftsentwicklung erfolgreich fortsetzen und profitieren weiterhin von stabilen Prämienniveaus in verschiedenen Industriezweigen“.
Der Bericht befasst sich zunächst als „Top-Thema“ mit Lieferketten – und in diesem Zusammenhang mit dem Lieferkettengesetz. Dessen Umsetzung werde in Österreich für viele Unternehmen vor allem im Hinblick auf die Einhaltung von Lieferzeiten eine große Herausforderung darstellen, so Aon.
„Die Lieferzeiten sind seit jeher ein zentraler Aspekt in der Supply Chain Logistik und beeinflussen maßgeblich die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen“, kommentiert Michael Sturmlechner, Geschäftsführer bei Aon Österreich.
Das neue Lieferkettengesetz verpflichte zu einer umfassenden Sorgfaltspflicht entlang der Lieferkette. „Unternehmen, die auf digitale Lösungen setzen, eng mit ihren Lieferanten zusammenarbeiten und flexible sowie nachhaltige Lieferkettenstrategien entwickeln, können diese Herausforderungen jedoch erfolgreich meistern und ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken.“
Der Bericht geht in der Folge auf neun Sparten etwas detaillierter ein: Sach, Haftpflicht, Technische Versicherungen, Transprt, Cyber, D&O, Kredit, Motor und Gesundheit.
Aufbereitet sind sie jeweils nach demselben Muster: „Herausforderungen“ und Ursachen werden identifiziert, gefolgt von einer Einschätzung durch Aon.
Weiters gibt es jeweils Anmerkungen zur Entwicklung des Pricings, zu Deckungseinschränkungen und zu Veränderungen im Verhalten der Marktteilnehmer.
„Der Einfluss der vier Megatrends Handel, Technologie, Klima und Personal, die bereits im Aon Client Trends Report thematisiert wurden, ist auch auf dem österreichischen Versicherungsmarkt in allen Sparten und Specialties spürbar und beeinflusst die Versicherungslandschaft maßgeblich“, heißt es von Aon. Dies gelte sowohl für Unternehmen als auch Versicherer.
Vor diesem Hintergrund seien „individuelle Risikoanalysen und die detaillierte Aufbereitung von Risikoinformationen“ für ein lückenloses Risikomanagement seitens der Unternehmen unabdingbar. Sturmlechner: „Je komplexer die Risiken sind, desto wichtiger ist ein flexibler und vorausschauender Umgang mit ihnen.“
Der „Aon Austria Market Insights Report 2024“ kann als PDF-Dokument von der Aon-Website heruntergeladen werden.
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