4.2.2025 – Kreditversicherer Allianz Trade stellt Österreich im neuen „Country Risk Atlas 2025“ mit dem Rating „AA1“ die bestmögliche Note aus. Allerdings erzeugen mehrere Faktoren Druck, auf österreichischer wie auf globaler Ebene, unter anderem Folgen der Rezession und geopolitische Spannungen.
Österreich ist im neuen „Allianz Trade Country Risk Atlas 2025“ mit dem Länderrating „AA1“ versehen, das heißt: geringes Risiko für Unternehmen. Allianz Trade hat die Analyse, die sich auf Dezember 2024 bezieht, am Montag veröffentlicht.
Das Länderrating des Kreditversicherers setzt sich aus zwei Faktoren zusammen:
Positiv rechnet Allianz Trade Österreich unter anderem ein hohes Produktivitätsniveau an, weniger positiv hingegen die erhöhte Staatsverschuldung.
Trotz der insgesamt guten Bewertung: Österreich bleibe von den Folgen einer zweijährigen Rezession betroffen, stellt die Acredia Versicherung AG, eine Tochter von Oesterreichische Kontrollbank AG und Allianz Trade, fest.
„Österreichs Wirtschaft stand auch 2024 unter erheblichem Druck: Rückläufige Investitionen, sinkende Exporte nach Deutschland und steigende Insolvenzen belasteten die Unternehmen massiv“, sagt Acredia-Vorstandsmitglied Gudrun Meierschitz.
„Für 2025 erwarten wir für Österreich ein moderates BIP-Wachstum von einem Prozent, unterstützt durch eine leichte Erholung der Auslandsnachfrage und bessere Finanzierungsbedingungen“, so Meierschitz.
Auch das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) ist im Herbst 2024 in einer Prognose von einem Prozent BIP-Wachstum 2025 ausgegangen.
Das Wifo hatte damals außerdem die Annahme getroffen, die Arbeitslosenquote werde als Folge der Rezession 2025 steigen.
Damit rechnet auch die Acredia. Der Arbeitsmarkt zeige Schwächen, die Arbeitslosenquote könnte 2025 steigen.
Zudem seien Preise und Wohnkosten nach wie vor hoch, „auch wenn Lohnzuwächse die Kaufkraftverluste teilweise ausgleichen konnten“, so der Versicherer.
„Das fragile Konsumentenvertrauen bleibt ein Risiko und könnte den privaten Konsum weiter dämpfen“, sagt Meierschitz.
Global betrachtet, hat sich die Risikobewertung von 48 Ländern – insbesondere Schwellenländern – gegenüber dem Vorjahr verbessert, die zusammen etwa 17 Prozent des globalen BIP ausmachen. Fünf Länder wurden herabgestuft, vor allem Länder im Nahen Osten.
Das Länderrisiko bleibe stark von den geopolitischen und finanziellen Spannungen abhängig, die in den kommenden Monaten erwartet würden.
Diese könnten durch das weitere Eintreten von Risiken noch verschärft werden.
Eine positive wirtschaftliche Entwicklung 2025 und 2026 könnte laut Acredia gefährdet sein. Zu den größten Risiken zählten geopolitische Spannungen, zunehmender Protektionismus, umfassende Handelskonflikte und wachsende soziale Spannungen in Industrie- und Schwellenländern.
Meierschitz: „Ein globaler Handelskrieg hätte schwerwiegende Folgen: Der wirtschaftliche Rückgang und die steigende Inflation könnten das Vertrauen der Investoren stark beeinträchtigen.“
Der „Allianz Trade Country Risk Atlas 2025“ kann als PDF-Dokument von der Website von Allianz Trade heruntergeladen werden.
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