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Acredia: Maßnahmenplan für Europas Autoindustrie

18.2.2025 – Gezielte Investitionen in Batterie- und Ladeinfrastruktur, eine „schlanke Modellpalette“, Ausgaben für Forschung und Entwicklung, stärkere internationale Zusammenarbeit – das sind einige Elemente eines Maßnahmenpakets, das die europäische Autoindustrie im Wettbewerb mit China und den USA voranbringen könnte, meint Kreditversicherer Acredia.

Auto-Cockpit (Bild: Tookapic/Pixabay)
Bild: Tookapic/Pixabay

Der europäische Automobilsektor, so die Acredia Versicherung AG am Montag in einer Aussendung, stehe „vor gravierenden strukturellen Herausforderungen“. Dies zeige ein Bericht von Allianz Trade und Acredia.

Nachdem der weltweite Automarkt 2024 um 1,7 Prozent gewachsen sei, werde für 2025 ein leichtes Plus von zwei Prozent erwartet – getragen von China (4,0 Prozent) und den USA (2,5 Prozent), während Europa mit 1,5 Prozent zurückbleibe.

Dass Europa hier ins Hintertreffen gerät, liege insbesondere an hohen Produktionskosten, Innovationsrückstand und zunehmenden Zollstreitigkeiten.

Industriepolitik gefordert

„Die Automobilindustrie ist das Rückgrat der europäischen Wirtschaft. Doch durch mangelnde Investitionen in Innovation und Elektromobilität drohen wir, unseren Vorsprung endgültig zu verlieren,“ sagt Acredia-Vorstandsmitglied Gudrun Meierschitz.

Während China den Elektrofahrzeugmarkt dominiere, verzeichne Europa als einziger großer Markt sinkende Verkäufe. Gleichzeitig profitierten asiatische Hersteller von einem „Hybrid-Boom“.

Meierschitz: „China investiert Milliarden, die USA schützen ihre Märkte – doch Europa setzt auf Strafzahlungen statt gezielter Förderung. Das ist nicht nachhaltig.“

Europas Autoindustrie könnte Wettbewerbsfähigkeit durch eine Reihe von Maßnahmen zurückholen, wie es heißt. Nötig sei eine Industriepolitik, die „Innovation und Produktion gezielt stärkt“, um Europa als Automobilstandort zu sichern.

Fokussierte Modellpalette, Investitionen und neue Märkte

Nach Ansicht von Acredia müssen europäische Autohersteller ihre Modellpalette „auf fünf bis sechs wettbewerbsfähige Hybrid- und Elektrofahrzeuge reduzieren und stärker in Batterieproduktion und Ladeinfrastruktur investieren“, um die Abhängigkeit von China zu verringern.

„Erfolgsmodelle wie China (231 Milliarden US-Dollar Förderung), Norwegen (flächendeckende Ladeinfrastruktur) und Tesla (Technologieführerschaft mit wenigen, effizienten Modellen) zeigen den Weg“, meint man beim Kreditversicherer.

„Mindestens zehn Prozent des Umsatzes sollten in Forschung und Entwicklung fließen, während neue Märkte wie Indien, Vietnam und Südamerika Wachstumspotenzial bieten.“

Forschung, Investitionspaket und bedingte Zölle

Das solle von politischen Maßnahmen begleitet sein: „40 bis 50 Prozent Zölle auf Importe mit weniger als 75 Prozent europäischem Produktionsanteil könnten zwei Milliarden Euro jährlich einbringen.“

Und: Ein Investitionspaket von 150 bis 200 Milliarden Euro für Ladeinfrastruktur sowie eine 15-Prozent-Kaufprämie für E-Autos unter 45.000 Euro mit europäischer Wertschöpfung sollen die Elektromobilität vorantreiben.

„Zusätzlich sollten fünf Prozent des EU-Horizon-Programms für Batterieforschung, autonomes Fahren und Recycling genutzt werden, um Europas Innovationskraft langfristig zu sichern.“

Meierschitz: Mit richtigem Mix kann europäische Industrie florieren

Ohne gezielte Reformen drohe der europäische Marktanteil weiter zu schrumpfen, abgehängt von von China und den USA.

„Europa muss wieder selbst die Kontrolle übernehmen“, betont Meierschitz. „Mit dem richtigen Mix aus Innovation, strategischer Investition und industriepolitischer Unterstützung kann der Automobilstandort Europa nicht nur überleben, sondern florieren.“

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